Dienstag, 8. Juli 2025

Position beziehen gegen diktatorische, indoktrinäre und unmenschliche Staatsprinzipien

Putin-Anhänger in Europa gehen zu Tausenden auf die Straße (ntv.de)


















Gegen Putins autoritäres Modell und seine Unterstützer in Europa



Fundamentale Ablehnung demokratischer Prinzipien

Putins Russland ist keine Demokratie, sondern eine gelenkte Autokratie mit Scheindemokratie:
- Keine freien Wahlen, keine unabhängige Justiz, keine Pressefreiheit.
- Oppositionelle wie Alexej Nawalny wurden schon immer inhaftiert oder ermordet.
- Die Zivilgesellschaft wird systematisch unterdrückt.
- Außerstaatliche Organisationen werden als „ausländische Agenten“ gebrandmarkt.
- Organisationen wie „Memorial“, die sich mit sowjetischen Verbrechen auseinandersetzten, wurden verboten.


Indoktrination und Geschichtsfälschung

- Putin betreibt eine aggressive imperiale Geschichtspolitik, um seine Kriege zu legitimieren:
- Die Ukraine wird als „künstlicher Staat“ diffamiert.
- Die „Denazifizierung“ ist ein propagandistischer Vorwand für einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg.
- In Schulen und Medien wird ein militaristisches, nationalistisches Weltbild vermittelt.


Menschenverachtung und Kriegsverbrechen

- Der Angriffskrieg gegen die Ukraine ist ein klarer Bruch des Völkerrechts.
- Russische Truppen haben nachweislich Kriegsverbrechen begangen (z. B. Butscha, Mariupol).
- Auch in Syrien unterstützte Russland das Assad-Regime bei systematischer Bombardierung der Zivilbevölkerung.


Unterstützer in Deutschland: Wer sie sind und was sie gefährlich macht


1. Politische Kräfte mit Nähe zu Putin

AfD
Delegationen nach Moskau, Übernahme russischer Narrative.
Ideologische Nähe, antiwestlich, EU-feindlich.

BSW
Lehnt Waffenlieferungen an die Ukraine ab und fordert eine sofortige Verhandlungslösung – eine Position, die de facto Putins Kriegszielen entgegenkommt.
Spricht von einer „Blockkonfrontation“ zwischen dem Westen und Russland/China, was eine falsche Gleichsetzung von Demokratien und Autokratien darstellt.
Relativierung autoritärer Gewalt: Sahra Wagenknecht hat mehrfach die Rolle der NATO im Ukrainekrieg überbetont und die Verantwortung Russlands relativiert.
„Querfront-Rhetorik“ versucht eine ideologische Brücke zwischen links- und rechtsautoritären Positionen zur Mehrheitsbildung.

Die Linke (Teile)
Relativierung der russischen Verantwortung, NATO-Kritik.
Teils pazifistisch motiviert, aber gefährlich naiv. 

Gerhard Schröder
Enge wirtschaftliche Verflechtung mit Gazprom.
Interessenskonflikt, moralisch diskreditiert.

Elena Kolbasnikowa
Organisierte pro-russische Demos, verurteilt wegen Billigung von Straftaten.
Aktivistin mit direkter Kreml-Nähe. 


2. Russlanddeutsche als Zielgruppe

Russland versucht gezielt, Russlanddeutsche in Deutschland zu beeinflussen, etwa durch Desinformation und Identitätsnarrative.
Einige fühlen sich kulturell Russland näher, was sie anfällig für Propaganda macht.
Beispiel: Der Fall Lisa 2016*** – eine erfundene Vergewaltigungsgeschichte, die zu Massenprotesten führte.


Warum wir uns wehren müssen


- Die Normalisierung autoritärer Narrative gefährdet unsere freiheitliche Grundordnung.
- Wer Putins Prinzipien verteidigt, stellt sich gegen Menschenrechte, Pluralismus und Rechtsstaatlichkeit.
- Europa muss wehrhaft sein.
- Gegen hybride Kriegsführung (Desinformation, Spaltung, Cyberangriffe) braucht es Aufklärung und Widerstand.
- Sanktionen, Unterstützung der Ukraine und klare Haltung gegen Putin-Versteher sind notwendig.
- Schweigen oder Relativieren bedeutet Mittäterschaft.
- Wer sich für Frieden und Menschenwürde einsetzt, muss autoritäre Systeme klar benennen und bekämpfen.



***  Der „Fall Lisa“ war ein aufsehenerregender Vorfall im Januar 2016, der sich schnell zu einem geopolitischen und gesellschaftlichen Brennpunkt entwickelte – und ein Paradebeispiel für russische Desinformation und gezielte Einflussnahme auf russlanddeutsche Communities in Deutschland wurde.

Was geschah im Fall Lisa?
Die 13-jährige Lisa F. aus Berlin-Marzahn, Tochter russlanddeutscher Eltern, verschwand am 11. Januar 2016. Am nächsten Tag tauchte sie wieder auf und behauptete zunächst, von „Südländern“ entführt und vergewaltigt worden zu sein. Diese Geschichte stellte sich später als frei erfunden heraus: Lisa hatte die Nacht freiwillig bei einem Bekannten verbracht. Sie hatte Angst vor Ärger wegen schulischer Probleme.

Russische Propaganda und Eskalation
Russische Staatsmedien griffen den Fall sofort auf und verbreiteten die Vergewaltigungsbehauptung als Tatsache. Außenminister Sergej Lawrow warf Deutschland vor, den Fall zu vertuschen, um Flüchtlinge zu schützen. In sozialen Netzwerken und russischsprachigen Medien wurde die Geschichte massiv verbreitet - obwohl sie längst widerlegt war.

Folgen in Deutschland
In mehreren Städten demonstrierten tausende Russlanddeutsche gegen angebliche „Flüchtlingsgewalt“ – oft gemeinsam mit AfD-Anhängern und Rechtsextremen. Die Polizei wurde beschuldigt, Informationen zu unterdrücken, obwohl sie aus Gründen des Jugendschutzes zurückhaltend agierte. Die Bundesregierung, insbesondere Außenminister Frank-Walter Steinmeier, reagierte ungewöhnlich scharf auf die russische Einmischung.

Der Fall Lisa wurde zu einem Lehrstück für hybride Kriegsführung:
Emotionale Falschmeldung → gezielte Desinformation → Mobilisierung einer Zielgruppe → Destabilisierung des Vertrauens in den Staat.
Er offenbarte Spannungen innerhalb der russlanddeutschen Community, die sich teils von deutschen Medien entfremdet fühlte und stark auf russische Quellen vertraute. Der Fall zeigte, wie autoritäre Regime gezielt gesellschaftliche Bruchlinien in westlichen Demokratien ausnutzen.





Samstag, 5. Juli 2025

Russische Chemiewaffen in der Ukraine




Geheimdienste aus Deutschland und den Niederlanden werfen Russland vor, systematisch chemische Kampfstoffe wie Tränengas und Chlorpikrin gegen ukrainische Truppen einzusetzen – ein klarer Verstoß gegen das Chemiewaffenübereinkommen, das solche Mittel unter allen Umständen verbietet.

Überblick

Stoffe im Einsatz

Tränengas und Chlorpikrin (Lungenkampfstoff, früher „Grünkreuz-1“)

Völkerrechtliche Bewertung

Verstoß gegen Chemiewaffenübereinkommen und Genfer Konvention

Herkunft der Informationen

Bundesnachrichtendienst (BND), MIVD und AIVD (NL) sowie ukrainische Regierungsstellen

Zahl dokumentierter Fälle

Über 9.700 Einsätze chemischer Mittel zwischen 2023 und 2025

Tödliche Auswirkungen

Mindestens drei direkte Todesfälle; indirekt deutlich mehr durch Deckungsverlust

Geopolitische Bedeutung

Russland investiert verstärkt in Forschung und Personal seines Chemiewaffenprogramms


Was ist Chlorpikrin? 

Chemischer Kampfstoff aus der Gruppe der Lungenreizstoffe. 
Bereits im Ersten Weltkrieg eingesetzt (unter dem Namen „Grünkreuz-1“).
In geschlossenen Räumen lebensgefährlich; völkerrechtlich strengstens verboten
.  

Die OPCW (Organisation für das Verbot chemischer Waffen) hat bereits Beweise für den Einsatz von CS-Gas gesammelt und kritisiert Russland öffentlich. Die Ukraine hat über 9.700 dokumentierte Fälle gemeldet und fordert internationale Konsequenzen.


Welche politischen Gegenmaßnahmen kann man ergreifen?

Diplomatische Sanktionen: Einschränkungen bei Visa, Handelsbeziehungen oder militärischer Zusammenarbeit.
Exportverbote für Dual-Use-Güter: Verhinderung von Lieferungen, die für Chemiewaffenprogramme nutzbar sind.
Internationale Koalitionen: Gemeinsame Erklärungen und Maßnahmen mit EU, NATO und G7-Staaten.
Aufklärungskampagnen: Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung und Mobilisierung der Zivilgesellschaft.

Der UN-Sicherheitsrat kann Resolutionen und Sanktionen gegen Russland beschließen - allerdings mit Veto-Risiko durch Trump und Russland selbst. Daher muss der Sicherheitsrat komplett neu aufgesetzt werden, in demokratischer Form!

Internationaler Strafgerichtshof (IStGH) ermittelt bei bei Kriegsverbrechen, inkl. Einsatz verbotener Waffen. Die Ukraine hat bereits Klagen eingereicht. Die einzige Instanz, die sich tatsächlich kümmern kann und ein Urteil fällen.  

Obwohl einige eingesetzte Substanzen (wie Tränengas) formal nicht als „Chemiewaffen“ gelten, ist ihr Gebrauch in bewaffneten Konflikten laut Völkerrecht illegal. Der gezielte Einsatz als Mittel zur Schwächung feindlicher Einheiten stellt eine strategische Eskalation dar, die nicht nur das humanitäre Völkerrecht verletzt, sondern auch globale Sicherheitsstandards untergräbt.

Wohlstandsverteilung in Deutschland

Foto von willoh
















Ein Thema, das in der öffentlichen Debatte immer wieder für Zündstoff sorgt – und das zurecht. Die Daten zeigen: Deutschland wird insgesamt wohlhabender, aber die Verteilung dieses Wohlstands ist zunehmend ungleich.


Vermögensverteilung: Extrem ungleich

Der Gini-Koeffizient für Vermögen liegt bei etwa 0,76, was auf eine sehr hohe Ungleichheit hinweist.
Die reichsten 10 % besitzen rund 60–67 % des Gesamtvermögens, während die ärmere Hälfte der Bevölkerung nur etwa 1 % hält.
Das Medianvermögen liegt bei etwa 27.000 €, während das Durchschnittsvermögen bei über 95.000 € liegt – ein klares Zeichen für starke Konzentration.

Einkommensverteilung: Moderat ungleich, aber stagnierend

Der Gini-Koeffizient für Einkommen liegt bei 0,295, was eine moderate Ungleichheit bedeutet.
Die Einkommensungleichheit hat sich laut dem Institut der deutschen Wirtschaft seit der Pandemie kaum verändert, bleibt aber auf hohem Niveau.
Die untere Hälfte der Bevölkerung erwirtschaftet weniger als 20 % des Nationaleinkommens, während die obere Hälfte deutlich profitiert.

Ursachen der Ungleichheit

Kapitalerträge (z. B. Dividenden, Immobilienrenditen) sind seit 1991 um 340 % gestiegen, während Reallöhne nur um 85 % zulegten.
Erbschaften und Schenkungen verstärken die Vermögenskonzentration erheblich.
Steigende Lebenshaltungskosten und prekäre Beschäftigung erschweren den Vermögensaufbau für breite Bevölkerungsschichten.

Sozialstaat und Umverteilung: Wirkung lässt nach

Der soziale Ausgleich durch Steuern und Transfers funktioniert zwar, nimmt aber ab. Laut WSI-Studie finden 60 % der Erwerbspersonen, dass der Staat zu wenig gegen soziale Ungleichheit unternimmt.

Fazit: Deutschland wird reicher – aber nicht gleichmäßig verteilt

Die Daten sprechen eine klare Sprache: Ja, die Reichen werden reicher, und viele andere treten auf der Stelle. Die absolute Wohlstandsentwicklung ist positiv, aber die relative Position vieler Arbeitnehmer verschlechtert sich gegenüber Kapitalbesitzern.

- Laut Studien (z. B. DIW, WSI, Credit Suisse) besitzen die reichsten 1 % mehr als ein Drittel des Gesamtvermögens.

- Die untere Hälfte der Bevölkerung hat kaum nennenswertes Vermögen – oft sogar negative Nettovermögen durch Schulden.

Warum ist das möglich?

- Vermögen wie Immobilien, Aktien und Unternehmensanteile wachsen durch Zinsen, Dividenden und Wertsteigerung viel schneller als Löhne.

- Erbschaften und steuerliche Vorteile für Kapitalbesitz verstärken diese Entwicklung.


Zahlen zur Vermögensverteilung

Bevölkerungsgruppe

Anteil am Nettovermögen

Quelle

Reichstes 1 %

ca. 33/34 %*

DIW Berlin – SOEP-Studie

Reichste 10 %

ca. 65 %*

DIW Wochenbericht

Untere 50 %

ca. 1–2 %

WSI Verteilungsbericht

Durchschnittsvermögen (untere Hälfte)

ca. 12.245 €

DIW Studie zu Grunderbe

Durchschnittsvermögen (Top 1 %)

ca. 5,7 Mio. €

DIW Studie zu Grunderbe


(Die beiden oberen Werte wurden der Gesamtrechnung 100% angeglichen)