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Montag, 6. Februar 2017

Ist Trumps Länderbann unmenschlich?

Donald Trumps Einreiseverbot für im Moment sieben islamische Länder mit hohem Aggressionspotenzial wird in der amerikanischen Presse mit dem Einreiseverbot von 1917 in Verbindung gebracht, bei dem die Staaten ebenfalls orientalische und asiatische Länder mit strengsten Auflagen behandelten.

"all idiots, imbeciles, feeble-minded persons, epileptics, insane persons ..."

Die Einreisenden durften 1917 weder debil, schwachsinnig, willensschwach, Epileptiker noch krank sein, sie mussten Englisch lesen können. Zu den Abgelehnten zählten auch Alkoholiker, Arme, Berufsbettler sowie Verbrecher, Polygamisten, Prostituierte und Menschenhändler/Zuhälter. Völlig anders gelagerte Auswahlkriterien, wie man merkt, denn aktuell steht bei der Trump-Einreisesperre die Sicherheit im Vordergrund, potenzielle Attentäter und Angreifer aus dem islamischen Ideologiebereich.

Weil es alle Moslems betrifft, ohne eine Auswahl zu treffen, muss man den Charakter der Kollektivstrafe ankreiden. Also vielleicht eine Prüfung einrichten, fragt sich der Gewissenhafte? Der Aufwand eines Personenchecks ist bei 50.000 aufgenommenen Flüchtlingen ja um ein Vielfaches geringer, als er es bei uns wäre. Von seiner Effektivität allerdings einmal ganz abgesehen. Wie soll sich das auf die Schnelle feststellen lassen, wer tatsächlich fanatischer USA-Hasser, IS-Unterstützer ist und wer nicht? Choleriker fallen vielleicht auf, bekannte und gesuchte Fanatiker, aber der Rest?

Stehen bei uns sichere Herkunftsländer für eine Ablehnung, ist es bei Trump das Gegenteil, die Unsicherheit, die Krisenherde, in denen die USA mitmischen und keine versteckten Gegner aus den Kriegsschauplätzen im Land wollen. Und wo sich im Krisengebiet des Orientkrieges Schlachten abspielen sind islamische Fanatiker am Wirken, Christen nur als Verteidiger auf verlorenem Posten. Also hat man es neben den Christen mit Flüchtlingen aus der schiitischen und sunnitischen Großgruppe zu tun, die den ISlern nicht radikal genug sind, aber auch schon uns radikal genug erscheinen. Warum sollte man sich überhaupt in diesen verbohrten Religionsstreit einmischen? Die USA und Erdogan erkannten, dass Assad weder demokratisch noch gerecht sein kann, ganz im Gegenteil, ein Bombenwerfer aufs eigene Volk. Russland wiederum sieht die Notwendigkeit, alle islamischen Religionskämpfer auf breiter Front gegen Assad zu eleminieren. So drehen sich die Fronten eben mal in die eine, dann in die andere Richtung, mit sinnlosem Abschlachten.
 
Sollten die Beteiligten im Orient das nicht ganz untereinander ausmachen? Der einzige Grund sich einzumischen ist der Schutz der Bevölkerung vor Mordbanden und Eindringlingen, die das Völkerrecht verletzen, das passiert schon lange, aber wie oft fragt man sich, wer muss denn nun verteidigt werden?

Weil es ein entsetzlicher Religionskrieg ist, kann man sein Wirken nicht verhindern, wenn man vor Ort Partei ergreift, Aber die Ausbreitung vermeiden, wenn man sich keine der Kriegstreiber ins eigene Land holt. Unschuldige beschützen, das kann und sollte man immer, das ist ein Gebot der Stunde. Zivilbevölkerung, Frauen und Kinder, Alte und Kranke. Und sie brauchen die Hilfe dort, wo sie leben. Das Konzept der Sicherheitszonen trägt dem Rechnung. Christen zu beschützen ist dann für uns eigentlich noch mehr Gebot der Stunde. Das geschieht auch und ist bereits eine Einmischung in die Religionsanschauung, aber dieser Schritt ist ethisch notwendig. Wenn drei verrückt gewordene islamische Großgruppierungen und Dutzende moslemische Splittergruppen nicht nur aufeinander, sondern auch auf die Christen los gehen, sollten Letztere aus dem Krisengebiet evakuiert werden.

Eins ist völlig klar: Trumps Entscheidung ist klarer und konsequenter als die indifferente Akzeptanz unserer breitmassigen Einwanderungswelle, die uns Potenzial beschert, das wir gar nicht wollen.