Samstag, 11. Januar 2025

Syrien und Jordanien


Der Sturz des Assad-Regimes in Syrien, angeführt von der islamistischen Rebellengruppe Hay’et Tahrir al-Sham (HTS), bringt sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Jordanien. Während der Sieg der HTS lokale islamistische Gruppen stärken könnte, verspricht die Wiedereröffnung von Handelsrouten wirtschaftliche Vorteile für Jordanien, so die Journalistin Merissa Khurma. 

Jordaniens Außenminister, Ayman Safadi, besuchte kürzlich Syrien und traf sich mit dem neuen de facto Anführer, Ahmed Al Shara. Dieser Besuch unterstreicht Jordaniens pragmatischen außenpolitischen Ansatz gegenüber Syrien. Die Beziehung Jordaniens zu Syrien unter Assad war angespannt und schwankte zwischen Kälte und intermittierender Zusammenarbeit.

Während des syrischen Bürgerkriegs beherbergte Jordanien über eine Million syrischer Flüchtlinge und sah sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber, darunter Sicherheitsbedrohungen durch ISIS und pro-iranische Milizen sowie wirtschaftlichen Belastungen. 

Trotz des Sturzes von Assad bleiben Probleme wie der illegale Drogenhandel (ca. 5 Mrd. US-Dollar im Jahr) und regionale Sicherheitsbedrohungen bestehen. Jordanien sieht jedoch Potenzial in der Zusammenarbeit mit der neuen syrischen Führung und bietet Unterstützung beim Wiederaufbau und der wirtschaftlichen Entwicklung an.

Darüber hinaus könnte die Rückkehr syrischer Flüchtlinge in ihre Heimat einige der wirtschaftlichen und energetischen Belastungen Jordaniens lindern. Die jüngste Freilassung von Jordaniern, die in Syrien inhaftiert waren, hat vielen Familien Hoffnung gebracht und die Bedeutung dieser neuen politischen Horizonte für Jordanien unterstrichen.

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