Dienstag, 9. Januar 2024

Die Lage in der Ukraine: Schafft Europa den Klimmzug zum starken Sponsor und kann es gleichzeitig aufrüsten?



Auszug:
"Die der Berliner Zeitung vorliegenden Zahlen des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) zeigen deutlich, dass Deutschland bisher mit Abstand am meisten Militärhilfe innerhalb der EU geleistet hat: Seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine hat Deutschland bis einschließlich Oktober 2023 etwa 17,1 Milliarden Euro an Militärhilfe geleistet. Insgesamt haben die EU-Staaten einschließlich Deutschland Militärgüter und -dienstleistungen im Wert von 35,8 Milliarden Euro geliefert. Die humanitären Hilfen von deutscher Seite betrugen 2,4 Milliarden Euro. Insgesamt lieferten die Unterstützer der Ukraine in diesem Zeitraum Kriegsgüter im Wert von 92 Milliarden Euro, während der Wert an humanitären Lieferungen bei 15,8 Milliarden Euro lag.

In der Aufstellung des IfW sind 42 Länder, die EU-Staaten, die weiteren Mitglieder der G7, Australien, Südkorea, die Türkei, Norwegen, Neuseeland, die Schweiz, China, Taiwan, Indien und Island enthalten. Den größten Anteil machen die USA mit 44 Milliarden Euro an Militärhilfe aus. In Europa sind neben Deutschland vor allem Dänemark und, etwas weniger, die anderen Skandinavier sowie einige Balten, Osteuropäer und die Niederlande starke Unterstützer. Wenig kommt dagegen aus Frankreich, Italien und Spanien: Frankreich hat lediglich 540 Millionen Euro, Italien 690 Millionen Euro und Spanien gar nur 340 Millionen Euro beigetragen." (Waffen für die Ukraine: Olaf Scholz geht voran, aber keiner folgt ihm, Berliner Zeitung, 09.01.2024)

Europa müsste ohne USA gute 68 Milliarden Militärhilfen und noch einmal gut 16 Mrd. humanitäre Hilfen zur Verfügung stellen. So wie es aussieht, ist das Ausgeben rückläufig und werden Egoismen wie schon die ganze Zeit weiter wirken. Natürlich gibt es auch strategische Grenzen. Keiner verausgabt sich hier, wenn er auch anders planen muss. Anscheinend muss man von Frankreich, Italien und Spanien nun eine größere Bereitschaft erwarten können. Ob es die gibt ist fraglich.
Wer aber deckt die ausfallenden 44 Mrd. EUR aus den USA? Das bisherige Ziel von 112 Mrd. EUR scheint nicht erreichbar.  

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