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Montag, 21. Mai 2012

Medien und ihre Wirkung: Hat "Frontal21" durch Falschberichterstattung bis zu 133 Millionen Euro Schaden verursacht?

(SV)

Millionenklage gegen ZDF

Die in der Schweiz ansässige Amitelo AG, einst in Deutschland börsennotiert, hat mit Zufriedenheit auf die erste mündliche Verhandlung über die von dem Unternehmen eingereichte Klage vor dem Landgericht Hamburg (Az. 324 O 636/10) reagiert. Die Amitelo AG wirft der Redaktion von "Frontal21" vor, im Jahre 2007 mit einer gezielten, deutschlandweiten Falschberichterstattung den Untergang ihrer Unternehmensgruppe verursacht zu haben. In der Klageschrift berechnet die Amitelo AG den von ihr erlittenen Schaden mit 133 Millionen Euro. In dem Rechtsstreit müssen grundlegende Fragen journalistischer Verantwortlichkeit beantwortet werden.
Amitelo-Anwalt Dr. Arthur Waldenberger von der Kanzlei Waldenberger Rechtsanwälte, Berlin, erklärte, in der ersten mündlichen Verhandlung sei deutlich geworden, dass das Gericht seine Aufgabe sehr ernst nehme. Zuvor hatte das Gericht zwei Einreden der Beklagtenseite als unbegründet bezeichnet und den Beklagten auferlegt, zahlreiche Dokumente ins Deutsche übersetzt vorzulegen. Auch von der Amitelo AG erwartet das Gericht noch Vortrag zu einzelnen Punkten. Ein solches, schrittweises Vorgehen sei in Prozessen dieser Größenordnung üblich und sachgerecht, erklärte Waldenberger. Die vom ZDF nach Erhalt der Klage demonstrativ zur Schau getragene Selbstzufriedenheit habe sich allerdings als haltlos erwiesen. Der Ausgang des Rechtsstreits ist nach Einschätzung von Amitelo derzeit völlig offen.
Amitelo, ein mittelständischer Konzern mit Tochtergesellschaften unter anderem in Deutschland, der Schweiz und Spanien, war 2007 im Entry Standard der Frankfurter Börse gelistet. Die Gesellschaft hatte sich im Telekommunikationsmarkt auf verschiedene Nischenprodukte und -märkte spezialisiert und war kräftig gewachsen. Zahlreiche Analysten empfahlen die Amitelo-Aktie zum Kauf. Die ZDF-Sendung "Frontal21" berichtete im April 2007 zweimal über die Amitelo AG und stellte diese als zwielichtiges Unternehmen dar. Amitelo habe unzutreffende Erfolgsmeldungen und Falschmitteilungen über seine Geschäfte in die Welt gesetzt. Nahezu alle wesentlichen Informationen, die "Frontal21" verbreitete, waren nach Darstellung von Amitelo jedoch falsch. 
Schon am Tag nach dem ersten ZDF-Bericht stürzte der Kurs der Amitelo-Aktie um 62% ab. Obwohl das Management alles unternahm, um das Unternehmen zu retten, erholte sich Amitelo nicht mehr von diesem Schlag. Investoren sprangen ab, Kunden wollten mit dem vermeintlich betrügerischen Unternehmen nichts mehr zu tun haben, Banken kündigten die Geschäftsverbindung. Amitelo musste Teile seines Konzerns mit hohem Verlust verkaufen, andere Tochtergesellschaften wurden insolvent. Weit über 100 Arbeitsplätze wurden vernichtet. Amitelo wirft den ZDF-Redakteuren gravierende Recherchefehler vor.

Mittwoch, 10. August 2011

Auslobung - IG BÜRGER DENKEN MIT verschenkt 2 Bücher an Textbeiträger


(SV) Die „heute-show“ ist derzeit das erfolgreichste Comedy-Format im deutschen Fernsehen. Am 15. Juli 2011 veröffentlichte der Rowohlt.Berlin Verlag das Buch zur „heute-show“ von Oliver Welke und Morten Kühne. Ein Muss für alle Fans von intelligenter Satire!
Mehr darüber bei viereggtext
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PREISAUSSCHREIBEN
Die ersten beiden Denkbürger, die einen qualifizierten, verwertbaren  eigenen Beitrag (gern auch eine Satire) zu einem Thema unsere IG betreffend oder zu einem allgemeinen politischen oder gesellschaftlichen Problem einreichen, erhalten je ein Gratisexemplar des Buches von der IG Bürger denken mit zugesandt  (Mitglieder ausgenommen). Wer nur schnell eine Frage beantworten will, wählt den Link zu viereggtext.

Kostprobe:
"Vorratsdatenspeicherung
Die Bundesregierung ist beim Thema Datenschutz gespalten. Während die meisten Unionspolitiker am liebsten jedes Handytelefonat mitschneiden und für immer aufbewahren würden, ist die FDP gegen jede Art von Bespitzelung. Es ist das EINE Thema, mit dem die Liberalen versuchen, fast schon menschlich rüberzukommen.
Die Gralshüterin des Datenschutzes ist Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die man trotz ihres kleinen Nachnamen-Handicaps mögen MUSS! Und zwar weil vielen Innenpolitikern der CSU schon beim Gedanken an sie die Halsschlagader zuschwillt. Für die alten Gamsbärte ist die «Schnarri» quasi der verlängerte Arm von AI Kaida. Denn sie besteht auf altmodischen Kram wie Bürgerrechte und Privatsphäre. Neben Rainer Brüderle (der einen immer irgendwie an den Opa aus der «Werthers Echte»-Werbung erinnert) und Annette Schavan (die einen immer irgendwie an die Verkäuferin im Tante-Emma-Laden aus dem anderen «Werthers Echte»-Spot erinnert) ist die «Leuthi» eins von drei sympathischen Mitgliedern des Kabinetts Merkel.
Wobei die CSU natürlich auch was gegen den gläsernen Menschen macht. Und zwar in Gestalt von Ilse «Dioxin im Ei wird überschätzt» Aigner, unserer feschen Verbraucherschutzministerin. Die fackelt nicht lange. Als zum Beispiel Facebook beim Datensammeln mal wieder zu weit gegangen war, da hat die Aigner allen Ernstes - alle Mann einkremen und anschnallen - mit der Kündigung ihrer Facebook-Mitgliedschaft gedroht! Jaha! Da haben aber der Zuckerberg und seine Spießgesellen in Kalifornien vor Angst nächtelang kein Auge mehr zugekriegt.
Zum Glück haben wir ja auch noch unser gutes altes Bundesverfassungsgericht. Das hat es sich neuerdings zur Lebensaufgabe gemacht, der schwarz-gelben Regierung den «Arsch aus der Hose zu nerven». (Siehe auch Urteil zu Hartz IV.) Im Frühjahr 2010 erklärten die Karlsruher mit den lustigen roten Hüten das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung offiziell für verfassungswidrig. Die stets arg- und sorglosen Grünen freut so was natürlich.
Der Deutsche ist traditionell starken Stimmungsschwankungen unterworfen. Während Satellitenbilddienste wie «Google Earth» oder «Google Maps» auf breite Zustimmung stießen, löste «Google Street View» eine Welle der Empörung aus. Haus von oben gucken - klar, warum nicht? Haus von vorne gucken - seid ihr wahnsinnig? Das sind doch Stasimethoden!
Um die Deutschen zu beruhigen, werden auch bei «Street View» die Bilder stark zeitversetzt gesendet. Was totaler Schwachsinn ist, weil man dann erst Monate später sieht, wenn bei einem eingebrochen wird.
Endgültig in Verruf geriet «Google Street View» dann durch eine peinliche Panne. Aus Versehen, wir betonen ausdrücklich: AUS VERSEHEN haben die mit ihren lustigen schwarzen Kameraautos nicht nur Häuser fotografiert, sondern auch Internet-Zugangsdaten und E-Mails ausspioniert. Wer kennt das nicht? Man geht morgens Brötchen holen und raubt dann auf dem Weg zum Bäcker aus Versehen zwei Banken aus. Wer im Glashaus sitzt, der sollte möglichst selten aufs Klo gehen! (Alter Google-Witz.)" (Welke, Kühne: heute show, S. 100 f.)