Donnerstag, 20. April 2023

Statistik: Kitas am Limit


KITA-KRISE


(statista/Frauke Suhr/13.04.2023) Emil* kommt heute schon kurz nach dem Mittagessen nachhause. Der Fünfjährige aus dem niedersächsischen Oldenburg ist zwar kerngesund. Doch seine Kita kann die ganze Woche über keine Nachmittagsbetreuung anbieten. Der Grund: Personalmangel. Eine Mitarbeiterin für den Spätdienst fällt bereits seit einem Jahr aus. „Weder Personaldienstleister können einen Ersatz bieten, noch melden sich Bewerber auf unsere Ausschreibungen“, schreibt die Leiterin an die Eltern.

Emils Kita ist kein Einzelfall. Bundesweit sind Kindertagesstätten am Limit. Es gibt zu wenige Erzieher:innen, um den Bedarf von Eltern nach Kinderbetreuung zu gewährleisten. Und von den wenigen, die im Dienst sind, sind viele krank. Im März veröffentlichte der Verband Bildung und Erziehung (VBE) die DLKL-Studie 2023, eine Umfrage unter knapp 5.000 Kitaleitungen in Deutschland. Das Ergebnis: Ein Hilferuf. Jede zweite Kita musste demnach in den vergangenen Monaten die Öffnungszeiten reduzieren. Rund 36 Prozent der Einrichtungen sahen sich gezwungen, fachfremdes oder nur eingeschränkt geeignetes Personal durch den Träger einzustellen. Und in 14 Prozent der Kitas kamen Erzieher:innen wieder zum Einsatz, die bereits im Ruhestand waren, wie die Statista-Infografik zeigt.

"Die Fachkräfte arbeiten mit großem Einsatz", sagt Claudia Geisler, Leiterin des Hauptstadtbüros vom Deutschen Kitaverband, zu den Ergebnissen der DKLK-Studie. Doch es kämen mehrere Krisen zusammen. Nach der Corona-Pandemie folgten den Winter über viele Krankheitswellen hintereinander, die sowohl Kinder als auch Fachkräfte betrafen. "Da ist die Belastung für die Teams weiterhin sehr hoch."


Infografik: Kitas am Limit | Statista

Dienstag, 18. April 2023

Bad Kreuznach: „Verqueres Denken: Reichsbewegte und Querdenkende“

Vortrag mit Andreas Speit: „Verqueres Denken: Reichsbewegte und Querdenkende“

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Antifaschistischer Frühling“

 

Dienstag, 25.04.2023, 18 Uhr, Quartierszentrum Pariser Viertel,
Planiger Straße 2-4, Bad Kreuznach

Mittwoch, 26.04.2023., 19.30 Uhr, Haus der Begegnung,
Saarstraße 3, Meisenheim

 

Sie planten den Bundestag zu stürmen, Abgeordnete fest zu setzen und Stromausfälle auszulösen. Die Patriotische Union wollte den Staatsstreich, hortete Waffen, legte Listen von Personen an, die auszuschalten wären. Das Netzwerk um Heinrich XIII. Prinz Reuß vereinte Reichsbewegte und „Querdenkende“.

 

Die „Querdenker“ geben vor, für Freiheit- und Grundrechte auf die Straße zu gehen und wähnen sich wegen den Covid-19-Pandemie-Maßnahmen auf einen Weg in eine Diktatur. Eine Entwicklung zweier Spektren in der Mitte der Gesellschaft, die in deren inneren Logik angelegt ist. Das Grundgesetz hat für Reichsbewegte und „Querdenkende“ keine Gültigkeit – allerdings auch aus unterschiedlichen Motiven. Die Tendenz der Delegitimierung des Staats und zu Verschwörungsnarrativen haben beide Bewegungen jedoch gemein.

 

In seinem Vortrag hinterfragt Andreas Speit diese Weltbilder einer „gekränkten Freiheit“, die sich emanzipatorisch gebärdet, aber rechtes Gedankengut verbreitet. Nicht ohne auch die Differenzen zu betonen.


Andreas Speit, geboren 1966, ist Diplom-Sozialökonom, freier Journalist und Publizist und Kolumnist der taz Nord. Er schreibt regelmäßige Beiträge für Freitag, Blick nach rechts und jungle world und erhielt mehrere Auszeichnungen, u. a. durch das Medium-Magazin und den Deutschen Journalisten-Verband. Er ist Autor und Herausgeber diverser Bücher zum Thema Rechtsextremismus und hält regelmäßig Vorträge bei NGOs und staatlichen Trägern.

 

https://kreuznach-fuer-vielfalt.de/aktuelles/veranstaltungen/verqueres-denken-reichsbewegte-und-querdenkende-vortrag-mit-andreas-speit

Freitag, 14. April 2023

Schnelle Hilfe in Belästigungs- und Notfallsituationen







Frauenbelästigung in Deutschland und weltweit lässt uns immer wieder nachdenken über Möglichkeiten der Hilfe in Not und bei der Prävention. In Situationen der (sexuellen) Belästigung fragen sich die meisten Betroffenen, wie sie denn überhaupt Hilfe bekommen können. Nehmen wir die Betroffenheit auf der Straße. Oder bei Partnerschaften mit Gewalt, in häuslichen Gewaltsituationen. Wir wissen, dass 95 %+ der Bevölkerung an solchen Situationen vorbeiläuft. Aus Angst! Seit längerem sind diskrete Handzeichen und Codewörter in Diskussion, die zu Soforthilfe führen sollen. Leider kennen die meisten Passanten die Gesten und Signalwörter nicht. Sie wissen nicht, was die/der  Betroffene da anzeigt oder mitteilen will. 

Die Kanadische Stiftung für Frauen hat dazu sogenannte "Hilfezeichen" (#SignalforHelp) eingeführt. Die Zeichen verbreiteten sich schnell in den sozialen Medien und haben angeblich schon mehreren Frauen und Mädchen aus gefährlichen Situationen geholfen. Im August 2022 teilte die Polizei Ludwigshafen beispielsweise mit, dass ein 14-jähriges Mädchen aus der Gewalt eines mutmaßlichen Vergewaltigers gerettet werden konnte, weil es Passanten das Handzeichen gezeigt hatte. Haben Sie dieses Zeichen schon gesehen? Wussten Sie, was gemeint ist? Bei so vielen Gesten und Zeichen der Jugendlichen ist kaum noch zu unterscheiden, was gemeint ist.

Auch Codewörter/-sätze sollen helfen. "Ist Luisa hier?" soll der Einstieg sein, mit jemandem ins Gespräch zu kommen. Die Frage soll Belästigung, Bedrohung oder Angst vor Übergriffen signalisieren. Gewaltbetroffene sollen sich so etwa diskret Hilfe über Servicepersonal beim Sicherheitspersonal, Chef von Bars, Clubs oder Restaurants holen können. Wer kennt das? Ansprechen der Bedienung und um Besuch des Sicherheitsmannes/Chefs bitten, Freundin/Freund schicken hilft auch, geht aber nicht in allen Situationen.

"Maske 19" in Apotheken ausgesprochen soll Betroffenen umgehend zu Notrufhilfe in Apotheken, Arztpraxen oder Kliniken verhelfen.

"Notfall SOS"-gesprochen oder gesimst in einer akuten Gefahrensituation weit weg von anderen Menschen kann ebenso wie kurze Erklärung der Notlage beim bundesweiten Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen", 08000 116 016, zu Hilfe führen.

Frauen/Männer/Kinder mit iPhone können mit der Funktion "Notfall SOS" unbemerkt und schnell einen Notruf inklusive aktuellem Standort an Rettungskräfte und vorher eingestellte Notfall-Kontakte senden - und zwar nur durch fünfmaliges schnelles hintereinander Drücken auf den Power-Button des Geräts. Die Funktion muss jedoch vorher in den Einstellungen unter dem Menüpunkt "Notruf SOS" aktiviert werden.

Android-Smartphone-Besitzer*innen können ebenfalls ab Androidversion 5.0 einen Notruf auslösen durch dreimaliges (bei einigen Geräten auch fünfmaliges) hintereinander den Power Button drücken. Das Smartphone nimmt dabei ein Foto mit der Front- und Rückenkamera des Handys auf und versendet anschließend die Botschaft „Brauche Hilfe“ sowie den aktuellen Standort auf Google Maps an vorher bestimmte Kontakte (begrenzte Anzahl).

In den Einstellungen müssen unter dem Menüpunkt „System“ sowohl Begriffe wie „Notfallassistent“ als auch „Hilfenachricht senden“, „Bilder anhängen“ ggf. auch „Audioaufnahme anhängen“ und unter „wichtige Kontakte“ mehrere Kontakte aktiviert werden. Fragen Sie hierzu ggf. Ihren Händler.

Wenn der Smartphone-User nun mehrmals auf den Power Button hintereinander tippt, erhalten die zuvor bestimmten Notfallkontakte eine Nachricht. Vorsicht bei der Lagerung/Handhabung des Handys, es können Fehlalarme ausgelöst werden.

Auch Notfall-Apps können helfen. Trillerpfeifen und Hilferufe, Auffordern von Passanten und Schreien bleiben immer auch wichtige Hilfegesuche.

Auch Männer brauchen Hilfe, wenn sie allein sind und angegriffen/überfallen werden. Nur wenige beherzte Passanten mischen sich ein und versuchen die Angreifer zu stoppen. Im besten Fall hat der Überfallene eigene Strategien der Selbstverteidigung und kann sich behaupten. Nicht aber Flüchtlinge beispielsweise gegen Knüppel und Messer. Besonnenes Eingreifen, Filmen, Fotografieren und Einsatz von Karate, Kickboxen und Tae-Kwon-Do, Pfeffersprays, Elektroschockern, Gummigeschossen und Farbmarkierern (! - ersatzweise Neon-Acrylspray auf die Kleidung) können helfen. Auch die Taschensirene bei Opfern kann Angreifer in die Flucht schlagen. 





Donnerstag, 13. April 2023

Fachabend: Rechtsextreme Ideologien im Natur- und Umweltschutz


Herzliche Einladung der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Kusel




Fachabend: Rechtsextreme Ideologien im Natur- und Umweltschutz

Dienstag, 9. Mai 2023, 17 bis 20 Uhr, Aula im Horst-Eckel-Haus Kusel

 

1. Vortrag und Diskussion

Extrem rechte Einzelpersonen und Gruppierungen engagieren sich heute wie selbstverständlich im Natur- und Umweltschutz. Welche Beweggründe haben extrem rechte Akteur*innen sich in diesen Themenfeldern zu engagieren? Welche Ziele verfolgen sie?

 

Schon immer gab es Überschneidungen mit nationalistischen und völkischen Ideen. Der Vortrag der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) thematisiert die historischen und die aktuellen Verknüpfungen des deutschen Natur und Umweltschutzes mit extrem rechten Ideologien.

 

2. Projektvorstellung

Nina Fetzer stellt die beiden Projekte "Klimaschutzkonferenz für Grundschulen und weiterführende Schulen" und "Innere Wildnis für Jugendliche" vor. Sie ist Projektmanagerin der Abteilung „Bildung für Nachhaltige Entwicklung des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Umweltcampus Birkenfeld.

 

3. Zum Abschluss:

Wir laden bei einer Kleinigkeit zu essen zum Austausch und gemeinsamen Gespräch ein.

 

Eingeladen sind:

·         Lehrer*innen

·         Mitarbeiter*innen aus Kreis- und Verbandsgemeindeverwaltungen

·         Ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende in der Jugendarbeit

·         Mitarbeitende aus sozialen Einrichtungen, Kindergärten, Beratungsstellen und der Polizei

·         Menschen aus der Politik, aus dem Umweltschutz oder der Landwirtschaft

·         Alle interessierten und engagierten Bürger*innen

 

 

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Teilnahmebestätigung wird auf Anfrage ausgestellt. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei.

 

 

Partnerschaft_f_r_Demokratie_Landkreis_Kusel(2)

 

Veranstaltungsort

Aula im Horst-Eckel-Haus, Lehnstraße 16, 66869 Kusel

 

Anmeldung und Kontakt

Fach- und Koordinierungsstelle „Demokratie leben!“ im CJD Rheinland-Pfalz

Mail: simone.schnipp@cjd-rlp-mitte.deTel: 0170.9233555

 

Thorsten Ellmer, Kreisjugendamt Kusel und federführendes Amt „Demokratie leben!“

thorsten.ellmer@KV-KUS.de, Tel: 06381.424174

 

 

www.toleranter-kreis-kusel.de

 

 

 

Gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des BMFSFJ.

 

Montag, 3. April 2023

Die häufigsten Betrugsmaschen: Wie funktioniert Romantikbetrug?

Foto:  DCStudio/Freepik

Romanze- oder Romantikbetrug ist in den letzten Jahren immer häufiger geworden, wobei Betrüger natürlich bevorzugt Online-Dating-Plattformen nutzen, um schutzbedürftige Personen auszubeuten. Diese Betrügereien können für ihre Opfer sowohl finanziell als auch emotional verheerende Folgen haben. In diesem Aufsatz werden wir untersuchen, wie Liebesbetrug funktioniert und auf welche Warnzeichen Sie achten sollten.

Liebesbetrug beginnt normalerweise damit, dass ein Betrüger ein gefälschtes Online-Profil auf einer Dating-Site oder einer Social-Media-Plattform erstellt. Diese Profile sind oft so gestaltet, dass sie ihre Zielgruppe ansprechen, mit attraktiven Fotos und einer scheinbar echten Hintergrundgeschichte. Der Betrüger nimmt dann Kontakt mit potenziellen Opfern auf und wendet verschiedene Taktiken an, um eine Verbindung herzustellen. Dies kann das Senden schmeichelhafter Nachrichten, das Teilen persönlicher Informationen und das Bekunden eines tiefen Interesses am Leben und den Interessen des Opfers umfassen.

Sobald eine Verbindung hergestellt wurde, beginnt der Betrüger, emotionale Manipulationen einzusetzen, um das Vertrauen des Opfers zu gewinnen. Dies kann beinhalten, mit ihren Ängsten, Unsicherheiten oder Wünschen zu spielen und ein Gefühl von Intimität und Nähe zu schaffen. Der Betrüger kann auch Taktiken wie Love Bombing anwenden, bei denen er das Opfer mit Aufmerksamkeit und Zuneigung überwältigt, um die Beziehung weiter zu festigen.

Im Verlauf der Beziehung wird der Betrüger anfangen, nach Geld oder persönlichen Informationen zu fragen. Dies kann auf subtile Weise geschehen, indem beispielsweise um einen Kredit oder um Hilfe bei einer finanziellen Notlage gebeten wird, oder offener, beispielsweise indem der Zugriff auf das Bankkonto oder die Kreditkartendaten des Opfers verlangt wird. Der Betrüger kann das Opfer auch bitten, ihm Geschenke oder Geld zu schicken, indem er emotionale Manipulationen einsetzt, um es dazu zu bringen, sich daran zu halten.

Es gibt mehrere Warnsignale, auf die man achten sollte, wenn es um Liebesbetrug geht. Dazu gehören Geldforderungen oder persönliche Informationen, Ungereimtheiten in der Geschichte des Betrügers und der Widerwille, sich persönlich zu treffen. Opfer können auch feststellen, dass sich das Profilbild oder die Details des Betrügers häufig ändern oder dass sie ausweichend oder abwehrend reagieren, wenn sie nach weiteren Informationen über sich selbst gefragt werden.

Die Folgen eines Liebesbetrugs können schwerwiegend sein. Opfer können große Geldsummen verlieren, an emotionalen Traumata oder Depressionen leiden und sogar mit rechtlichen Konsequenzen rechnen, wenn ihre persönlichen Daten für kriminelle Zwecke verwendet werden. Es ist wichtig, Schritte zu unternehmen, um sich vor diesen Betrügereien zu schützen, wie z. B. vorsichtig zu sein, wenn man persönliche Informationen online teilt, und sich vor Personen in Acht zu nehmen, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein.

Liebesbetrug stellt ein wachsendes Problem dar im heutigen digitalen Zeitalter. Wenn Einzelpersonen verstehen, wie diese Betrügereien funktionieren und auf welche Warnzeichen sie achten müssen, können sie Schritte unternehmen, um sich davor zu schützen, Opfer zu werden. Es ist wichtig, wachsam und vorsichtig zu bleiben, wenn man online mit Fremden interagiert, und auf seinen Instinkt zu vertrauen, wenn etwas nicht stimmt.


                                                                                                                Foto: Kamran Aydinov/Freepik


Aktuelle Betrugsmaschen finden Sie auch in der Facebook-Gruppe "Übers Ohr gehauen, reingelegt, bestohlen" zusammengestellt. Sollten Sie selbst eine Masche darstellen wollen, kommen Sie bitte in die Gruppe, und posten Sie!