Sonntag, 14. Juli 2024

foodwatch: Mogelpackungen und versteckte Preiserhöhungen

Foto: Verbraucherzentrale










(foodwatch) Jedem fallen die schwindenden Mengen der Lebensmittel in derselben Verpackung wie vorher auf. Das verärgert die Konsumenten. Der Soja-Joghurt von Alpro ist irgendwie schneller leer als sonst. Ah, nur noch 400 Gramm drin. Und bei Eis am Stiel von Milka geht plötzlich ein Familienmitglied leer aus, es sind nur noch drei in der Verpackung. Auch die Verbraucherzentrale spricht von einem “Beschwerde-Rekord”.[1] Bei dem Milka-Eis hat Mondelez den Preis so um satte 48 Prozent erhöht. In anderen Fällen stieg der Preis sogar um mehr als 100 Prozent.[2]
 
Das ist besonders dreist, weil viele gerade mehr aufs Geld achten müssen. Wohnen, Heizen, Essen – alles ist teurer geworden.[3] Da trifft es besonders hart, wenn einem unbemerkt das Geld aus der Tasche gezogen wird.

In Frankreich will die Regierung Hersteller nun per Gesetz verpflichten, einen verringerten Inhalt deutlich zu kennzeichnen.[4] Damit reagiert Wirtschaftsminister Bruno Le Maire auf eine Kampagne von foodwatch Frankreich. Und in Deutschland? Droht Stillstand. Denn die Ampel-Regierung kann sich – mal wieder – nicht einigen. Schreiben Sie jetzt an die Bundesregierung und fordern Sie: Stoppt die versteckte Preis-Abzocke!

Fotos: Verbraucherzentrale


Der französische Supermarkt Carrefour will mit Aufklebern am Regal auf verkleinerte Verpackungen hinweisen.[4] Auch Edeka Deutschland denkt darüber nach.[5] Doch Edeka ist nur eine Supermarktkette unter vielen – damit die Abzockerei wirklich ein Ende hat, müsste die 
deutsche Regierung ein Gesetz wie in Frankreich auf den Weg bringen.

Und tatsächlich: Bundesumweltministerin Lemke hat angekündigt, gleichbleibend große Verpackungen bei verringertem Inhalt zu verbieten.[6] Aber das reicht nicht aus: Denn wenn die Verpackung plötzlich ein wenig kleiner ist, fällt das beim Einkauf nicht unbedingt auf. Die alte Verpackung steht ja in der Regel nicht direkt daneben. Wir fordern deshalb: Wenn der Inhalt kleiner wird, der Preis aber nicht, müssen Hersteller das klar kennzeichnen! 

Dagegen steht aber noch die FDP. Sie will – mal wieder – keine Beschränkungen für Hersteller und Handel: “Ein gesetzliches Schrumpfungsverbot braucht es nicht.”[7]  Was es nun braucht, ist die laute Stimme von uns Verbraucher:innen – damit die Ampel trotz der FDP eine Kennzeichnungspflicht einführt. Schreiben Sie jetzt an die zuständigen Minister:innen der Ampel-Koalition!

Für wahre Preise unterschreiben

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