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Montag, 16. September 2024

Notfall, Angriff oder Katastrophe? Die bundesweite Pushmeldung PLUS Notfall-Apps informieren

Foto von Ralph W. Lambrecht


Am 12.09.2024 hat das erste Mal in Kusel eine bundesweite Pushmeldung als Warnung vor einer großen Gefahr funktioniert.

Hier wird nun also auch der nationale Handyalarm durch das Warnsystem „Cell Broadcast“ unterstützt. Dieses System ermöglicht es, Warnmeldungen direkt an Mobiltelefone zu senden, ohne dass die Nutzer sich dafür anmelden müssen. Strom braucht das Handy aber trotzdem. Also nie ungeladene Handys herumliegen lassen. Die Warnungen können bei verschiedenen Gefahren wie Naturkatastrophen, Hochwasser, Tornados/Orkane, Terroranschlägen oder anderen kritischen Situationen, zu informieren. Die Nachrichten können wichtige Anweisungen enthalten, wie man sich verhalten soll, um sicher zu bleiben oder sich in Sicherheit zu bringen.

Allerdings war diese Pushmeldung ohne weitere Hinweise oder Handlungsempfehlungen. Was wäre, wenn eine Gefahr benannt wird, aber nicht viel mehr? "Hochwasser in den meisten Gebieten". 

Natürlich, es gibt die Warn-App „NINA“, die Informationen zu aktuellen Gefahren und Notfällen bereitstellt. Mit "NINA", der Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, können Sie wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen, wie zum Beispiel Hochwasser, Gefahrstoffausbreitung oder einem Großbrand erhalten.

Der Bund müsste jedoch auch informieren, wenn das Schlimmste, ein atomarer Angriff auf Deutschland stattfinden würde. Im Falle Kusels besonders gefährlich, denn die Air-Base Ramstein ist nur wenige Kilometer entfernt. Bei der App "KATWARN", der zweiten wichtigen Informationsquelle, findet man ausschließlich offizielle Warninformationen zuständiger Behörden, Einrichtungen und Leitstellen. In Kusel wäre das vorwiegend die Kreisverwaltung Kusel, die alles koordinieren soll, aber auch DRK und andere ernannte Katastrophenhelfer beauftragen kann.

Da die Verantwortung für Warnungen in Deutschland je nach Gefahrensituation dennoch und leider auf verschiedene Einrichtungen verteilt ist, kann sich die Nutzung von KATWARN regional unterscheiden. Sie können nicht von Strukturen in Rheinland-Pfalz auf das Saarland oder etwa NRW oder umgekehrt schließen. Eine nationale Vereinheitlichung wäre also sehr sinnvoll.

In vielen Fällen ist es tatsächlich sehr hilfreich, wenn Warnmeldungen nicht nur auf eine Gefahr hinweisen, sondern auch klare Handlungsanweisungen beim ersten Push geben. 
Bei akuten Bedrohungen, wie z.B. einem Tornado, Luftangriff oder einem Terroranschlag, sind klare Anweisungen besonders wichtig. In anderen Fällen, wie bei einem Hochwasser, können die Menschen möglicherweise bereits wissen, was zu tun ist. 

Im Falle von atomarer Strahlung sind Anweisungen lebenswichtig, damit Menschen sich an einen sicheren öffentlichen Schutzort begeben, wenn sie draußen unterwegs sind. Der atomare Fallout 20 Minuten nach Explosion ist das größte Problem dieser grausamen Bombe. 

Kennen Sie die öffentlichen Sicherheitsräume für Katastrophen in ihrem Dorf, Ihrer Stadt? Wahrscheinlich nicht, denn das wird in den meisten Fällen weder geübt noch besprochen. Fragen Sie bei der Kreisverwaltung nach, was es dazu an Informationen gibt. 

Schutzräume, Bunker sind heute Mangelware. Im Notfall retten Sie sich zu netten Menschen in einem Haus oder suchen stabile Gebäude, die auch die Druckwelle aushalten. Fenster, Türen müssen geschlossen bleiben, Rollläden schließen, und es darf niemand während oder unmittelbar nach dem Fallout aus dem ungeschützten Draußen in diese Räume kommen.

Es ist auf jeden Fall sinnvoll, dass die Behörden in Zukunft verstärkt auf die Bereitstellung von Informationen, Handlungsanweisungen, Sicherungsräumen, Notfallplänen/-szenarios usw. achten, um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen.