Donnerstag, 5. März 2015

Strukturschwache Gebiete bluten aus - Indikator: Haus- und Facharztschwund



Wie kann man junge Ärzte überzeugen, ihre Praxis in ländlichen Gebieten zu eröffnen? Berlin hat versucht, durch regulative Eingriffe die ärztlichen Honorare in schwachen Gebieten attraktiver zu machen. Bislang zeigt die Taktik keine Erfolge.



Mit mehr Geld allein lassen sich Ärzte nicht in ländliche oder strukturschwache Regionen locken, so der GKV-Spitzenverband, der dazu ein Gutachten erstellte. Obwohl in den eher strukturschwachen Regionen weit überdurchschnittliche GKV-Honorarumsätze bezahlt werden, machen sich zu wenig Ärzte auf, in strukturschwachen Gebieten ihre Dienste anzubieten. Heute verdient ein Arzt in Berlin weniger als seine Kollegen in Sachsen-Anhalt. Die durchschnittlichen Hausarzthonorare in Sachsen-Anhalt waren 2012 14 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (allerdings ohne Bayern und Baden-Württemberg).
Die Facharzthonorare liegen sogar noch höher, sie übertreffen den mittleren Bundeswert um 20 Prozent. Als Beispiel nennt die Ärzte-Zeitung einen Facharzt, der 2011 satte 37 Prozent weniger als ein Kollege in Sachsen-Anhalt verdiente, ein Berliner Hausarzt lag immerhin noch um 13 Prozent unter den Werten der Ärzte in Magdeburg oder Halle.

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