Montag, 13. Oktober 2025

Die Bürgerversicherung (KV), in die alle einzahlen

(SV)


Was könnte eine Bürgerversicherung (KV) erreichen

  • Universelle Absicherung: Alle sind im gleichen System.
  • Mehr Solidarität und Umverteilung, weniger Risikoselektion.
  • Einfachere Verwaltung und stärkere Verhandlungsposition gegenüber Leistungserbringern.
  • Weniger Zwei‑Klassen‑Medizin; Risiken: Übergangskosten, mögliche Beitragserhöhungen.

Wichtige Design‑Entscheidungen

  • Wer wird einbezogen (z. B. alle PKV‑Versicherten oder nur Neuzugänge)?
  • Leistungsumfang (GKV‑Level behalten oder ausbauen)?
  • Ärztliche Vergütung: PKV‑Niveau oder Angleichung an GKV?
  • Finanzierungsmix: Beiträge vs. Steuern; Arbeitgeberanteil; Zusatzversicherungen?

Grobe Finanz‑Szenarien 

  1. Konservativ/Teilüberführung: moderater Effekt, ≈ +0–2 Prozentpunkte auf Beitragssatz.
  2. Umfassend: viele PKV‑Mitglieder übernehmen, ≈ +2–5 Prozentpunkte (stark modellabhängig).
  3. Vollintegration mit Leistungsausbau: deutlich höhere Belastung, ggf. +5–8+ Prozentpunkte ohne Steueranteile.

Finanzierung und Umsetzung

  • Kombination von Beiträgen und Steuern reduziert Beitragsschocks.
  • Übergangsregelungen und klare Vereinbarungen zur PKV‑Rückstellungsregelung nötig.
  • Verhandlungen mit Ärzteschaft/Leistungserbringern über Vergütung.
  • Belastbare Modellrechnungen und transparente Kommunikation für Akzeptanz.

Fazit: Eine Bürgerversicherung stärkt Gerechtigkeit und Effizienz, die Höhe der Beiträge hängt aber vom konkreten Design und vom Anteil steuerlicher Finanzierung ab. Für konkrete Zahlen sind detaillierte Modellrechnungen nötig.



Finanzierungsmix und politische Machbarkeit


 - Beitrag vs. Steuern: Teilweise Steuerfinanzierung (progressive Einkommenssteuer, höhere Steueranteile) reduziert beitragsseitige Belastung, erhöht aber Staatsquote. Politisch oft notwendig, um hohe Beitragssprünge zu vermeiden. 
- Arbeitgeberbeteiligung: Beibehaltung oder Erhöhung des Arbeitgeberanteils beeinflusst Lohnnebenkosten und Verteilung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. 
- Übergangsregelungen: Stufenweise Einbeziehung, Übergangsfinanzierung (Sonderabgabe, zeitlich befristete Zuschläge) reduzieren Schock. 
- Zusatzversicherungen: Erlauben Komfortleistungen ohne Zwei‑Klassensystem im Kern. 

Umsetzungsschritte, die nötig sind 

 - Belastbare Modellrechnungen (unabhängige Gutachten) zu Kosten, Verteilungswirkungen und Übergangskosten. 
- Klare politische Entscheidungen zum Leistungsumfang und zur Finanzierung (Steueranteil vs. Beitrag). - Regelung zu Rückstellungen/Ansprüchen der PKV und Übergangsvereinbarungen. 
- Verhandlungen mit Ärzteschaft/Leistungserbringern über Vergütungssysteme. 
- Öffentlichkeitsarbeit zur Akzeptanz (wer zahlt wie viel, wer profitiert). 

Empfehlung 

Eine Bürgerversicherung kann soziale Gerechtigkeit, Stabilität und Effizienz im Gesundheitssystem stärken. Wie hoch die Beiträge werden müssen, hängt aber sehr vom konkreten Design ab. Realistisch sind bei vollständiger Integration ohne große Steueranteile mehrere Prozentpunkte höhere Beitragssätze; eine kombinierte Lösung mit Steueranteilen und gestaffelter Einführung kann die Belastung dämpfen und politisch durchsetzbar machen.

Mittwoch, 8. Oktober 2025

Digitale Dauerwerbung – der neue Super-Straßenlärm mit Presslufthammergetöse für die Seele!



Man kann heute kaum noch atmen, ohne dass irgendwo ein Banner blinkt, ein Popup hochspringt, ein Algorithmus „Hey, willst du nicht (...) jetzt sofort kaufen?!“ ins Gesicht schreit.
Das Smartphone, einst Werkzeug der Freiheit, ist längst ein Marktschreier im Taschenformat. Jede App, jede Seite, jedes Video trägt einen Rucksack voller Reklame mit sich herum – laut, gierig, unverschämt.

Du willst eine Nachricht lesen – zack, zwanzig Pixel grelle Verheißung. Du öffnest dein Mailprogramm – pling, ein Rabatt. Du klickst auf „Schließen“ – hahaha, es öffnet sich noch ein Fenster: „Willst du wirklich gehen?“, schau noch Das oder Jenes.

"Willst du nicht die 7-Sekunden-Methode zum Abstellen deiner entsetzlichen Magen-Darm-Komplikationen oder Kopfschmerzen kennen lernen?" Nach 20 Minuten Wiederholungsgefasel dann der erlösende Einkauf, keiner will mehr an der Stelle etwas sehen oder kaufen, die totale Verblödung mit Lügen ...
Ja, verdammt, "Ich will gehen!"
Ich will meine Ruhe, will Inhalte ohne Manipulationskaskaden, will Texte, nicht Trigger und Lügen, Schrottware und Placebomedikamente.

Die digitalen Werbeautomaten rattern unablässig wie Presslufthämmer im Kopf.
Sie lesen dich, verfolgen dich, profilieren dich – und verkaufen deine Spuren weiter, als wärst du ein Stück Wild, aufgescheucht im endlosen Datenwald.

Der Mensch wird zum Klickvieh degradiert, zum Objekt der Berechnung, zum Träger einer Reaktionswahrscheinlichkeit.

Und das Schlimmste? Wir gewöhnen uns daran! Weil wir nur mit dem Mist das sehen und hören können, was wir ursprünglich suchten. 

Wir akzeptieren, dass unsere Aufmerksamkeit zerfetzt wird wie Papier im Sturm.

Aber irgendwann – da kommt der Punkt, wo es kippt.
Wo der User spuckt, wortwörtlich, auf diesen Nonstop-Dreck.

Wo er sagt: „Nein!!!!! Nichts mehr!!!! Lasst mich in Ruhe!!!  Ich bin kein Werbeobjekt, kein Mülleimer für euren Dreck!!!! Ich bin ein Mensch!“

Dann fliegt das Handy kurz durch den Raum, der Bildschirm bleibt schwarz, und in der Stille danach – herrscht das erste Mal wieder Ruhe und Wahrheit. 

Kaufe erst wieder eins, wenn die Werbegesetze geändert werden!!! Man muss nicht Extra-Software - gegen Extrazahlung - laden müssen, um sein Handy normal verwenden zu können.