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Mittwoch, 17. Juli 2024

foodwatch: Mineralöl in Lebensmitteln, z.B. in US-Cornflakes


(foodwatch/Rauna Bindewald) Mineralöl im Essen: Seit Jahrzehnten hat sich daran nichts geändert. Jetzt endlich gibt es einen europäischen Gesetzesentwurf – doch der droht von der Lebensmittel-Lobby verwässert zu werden. Gemeinsam fordern wir: Effektive Mineralöl-Grenzwerte für alle Lebensmittel!


Gesundes Frühstück mit Cornflakes? Nicht mit Kellogg's Cornflakes. 2015 wiesen wir erstmals schädliche Mineralölrückstände in Cornflakes nach und nun – neun Jahre später – wurden erneut Rückstände in Kellogg's Special K Classics gefunden.[1] [2] Krebserregende Mineralöl-Kontamination ist vermeidbar, doch die Industrie ignoriert das Problem. [Was ist mit den anderen Marken? Anm.d.Red.]

Wir fordern: klare Gesetze, die Unternehmen zwingen, Verantwortung zu übernehmen. 

Nach jahrelangem Einsatz stehen wir kurz vor unserem Ziel: Die Europäische Kommission hat Grenzwerte für Mineralöl vorgeschlagen. Bereits am 12. Juni steht das Thema auf der Tagesordnung im entscheidenden EU-Gremium. [3] Doch es besteht die Gefahr, dass die Minister:innen auf Druck der Industrie mehr Ausnahmen oder längere Übergangsfristen zulassen. 

Genau deshalb müssen wir unsere Anstrengungen erst recht verstärken! Vor der Sitzung wollen wir den Minister:innen 100.000 Unterschriften zukommen lassen - bitte helfen Sie mit! Wir müssen den EU-Minister:innen klar machen: Verbraucher:innen akzeptieren keine Kompromisse bei der Lebensmittelsicherheit! 


Nudeln, Brühwürfel, Schokolade, sogar Säuglingsmilchnahrung: Viele alltägliche Lebensmittel enthalten schädliche Mineralöle. Diese können sich in unserem Körper anreichern und zum Teil krebserregend sein. Der Giftstoff kann in jeder Phase ins Produkt gelangen: bei der Ernte, bei der Verarbeitung oder sogar durch die Verpackung. [4]

Vor zwölf Jahren sind wir das erste Mal auf das Thema Mineralöl-Verunreinigungen im Essen aufmerksam geworden. Seitdem haben wir mehrere Mineralöl-Labortests durchgeführt, unzählige Briefe an nationale und europäische Behörden geschrieben und zahlreiche Unterschriften gesammelt. Jetzt hat die Europäische Kommission endlich einen Gesetzesentwurf für Mineralöl-Grenzwerte vorgelegt. Dieser Entwurf ist ein guter Schritt, beinhaltet aber selbst noch Ausnahmen. 

Unsere Forderung ist klar: eine Null-Toleranz-Grenze für Mineralöl in allen Lebensmitteln. Unterschreiben Sie gegen schädliche Mineralöle in unseren Lebensmitteln und fordern Sie die Minister:innen aus den 27 EU-Mitgliedsstaaten auf, für sichere Lebensmittel zu stimmen!


Sonntag, 14. Juli 2024

foodwatch: Mogelpackungen und versteckte Preiserhöhungen

Foto: Verbraucherzentrale










(foodwatch) Jedem fallen die schwindenden Mengen der Lebensmittel in derselben Verpackung wie vorher auf. Das verärgert die Konsumenten. Der Soja-Joghurt von Alpro ist irgendwie schneller leer als sonst. Ah, nur noch 400 Gramm drin. Und bei Eis am Stiel von Milka geht plötzlich ein Familienmitglied leer aus, es sind nur noch drei in der Verpackung. Auch die Verbraucherzentrale spricht von einem “Beschwerde-Rekord”.[1] Bei dem Milka-Eis hat Mondelez den Preis so um satte 48 Prozent erhöht. In anderen Fällen stieg der Preis sogar um mehr als 100 Prozent.[2]
 
Das ist besonders dreist, weil viele gerade mehr aufs Geld achten müssen. Wohnen, Heizen, Essen – alles ist teurer geworden.[3] Da trifft es besonders hart, wenn einem unbemerkt das Geld aus der Tasche gezogen wird.

In Frankreich will die Regierung Hersteller nun per Gesetz verpflichten, einen verringerten Inhalt deutlich zu kennzeichnen.[4] Damit reagiert Wirtschaftsminister Bruno Le Maire auf eine Kampagne von foodwatch Frankreich. Und in Deutschland? Droht Stillstand. Denn die Ampel-Regierung kann sich – mal wieder – nicht einigen. Schreiben Sie jetzt an die Bundesregierung und fordern Sie: Stoppt die versteckte Preis-Abzocke!

Fotos: Verbraucherzentrale


Der französische Supermarkt Carrefour will mit Aufklebern am Regal auf verkleinerte Verpackungen hinweisen.[4] Auch Edeka Deutschland denkt darüber nach.[5] Doch Edeka ist nur eine Supermarktkette unter vielen – damit die Abzockerei wirklich ein Ende hat, müsste die 
deutsche Regierung ein Gesetz wie in Frankreich auf den Weg bringen.

Und tatsächlich: Bundesumweltministerin Lemke hat angekündigt, gleichbleibend große Verpackungen bei verringertem Inhalt zu verbieten.[6] Aber das reicht nicht aus: Denn wenn die Verpackung plötzlich ein wenig kleiner ist, fällt das beim Einkauf nicht unbedingt auf. Die alte Verpackung steht ja in der Regel nicht direkt daneben. Wir fordern deshalb: Wenn der Inhalt kleiner wird, der Preis aber nicht, müssen Hersteller das klar kennzeichnen! 

Dagegen steht aber noch die FDP. Sie will – mal wieder – keine Beschränkungen für Hersteller und Handel: “Ein gesetzliches Schrumpfungsverbot braucht es nicht.”[7]  Was es nun braucht, ist die laute Stimme von uns Verbraucher:innen – damit die Ampel trotz der FDP eine Kennzeichnungspflicht einführt. Schreiben Sie jetzt an die zuständigen Minister:innen der Ampel-Koalition!

Für wahre Preise unterschreiben