Seite 2: IG Bürger denken mit - Initiative und Wegweiser für Mobilität mit Nahverkehr, auch in den Nachtstunden


Die IG Bürger denken mit versteht sich als Plattform für Mitgestaltung – offen
für alle, die verschiedene Bereiche unseres Lebens neu denken wollen.


Die Interessengemeinschaft / Initiative lädt zum Dialog ein. 
Sie sind herzlich eingeladen, Ihre Beiträge zu posten. Dazu einfach per E-Mail, mit Namen, Wohnort, ggf. Telefonnummer, an die Kontaktadresse senden.  Beiträge werden auf der Seite 1 im Blog der IG veröffentlicht.

Machen Sie gerne auch regen Gebrauch von den Kommentarfunktionen, dort können wir Diskussionen zu einzelnen Themen führen.




M O B I L I T Ä T mit öffentlichen Verkehrsmitteln

„Mobilität ist Daseinsvorsorge. Sie darf kein Privileg sein – sondern muss für alle zugänglich, bezahlbar und nachhaltig sein.“


Zurzeit steht das Thema Mobilität, vor allem auch barrierearm, am späten Abend, in der Nacht, in den verschiedenen Verkehrsräumen des Landes im Vordergrund. 

Es entstehen überall Nachtfahrdienste der regionalen Nahverkehrsnetze, die teils umfassend sind, teils noch in den Kinderschuhen stecken. Verbesserungsvorschläge zu bestehenden Lösungen, Anregungen zur Einrichtung von Nachtfahrdiensten allgemein, von frauenfreundlichen Angeboten speziell usw. sind absolut willkommen. 

Wie sich zeigt, sind die Angebote in ihrer Strukturiertheit und technischen Seite ganz unterschiedlicher Natur und nicht immer zielführend. Wo hapert es, wo sind schon beachtliche Angebote installiert? Beschreiben Sie Ihre Erlebnisse mit den regionalen Lösungen in RLP oder Ihre Lage in Ihrem Bundesland, nennen Sie Vorteile und Nachteile, und machen Sie soweit möglich Angaben über die Akzeptanz und Rentabilität.


Schicken Sie Ihre Beschreibung (etwa 1 Seite) zur Veröffentlichung auf Blogseite 1 an 
kontakt.ig.buergerdenkenmit@gmail.com

Wie können Sie in Ihrer Gemeinde, Stadt, Region, Ihrem Bundesland Mitsprache verwirklichen? Wer das ebenfalls veröffentlichen will, um auf Besonderheiten in seinem Bundesland aufmerksam zu machen, ist herzlich eingeladen. 

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Wie kann ich Mitsprache pflegen?

Wir haben in Rheinland-Pfalz folgende Möglichkeiten die Einrichtungen und Gremien der öffentlichen Verwaltung zu erreichen:

§ 16a der Gemeindeordnung Rheinland-Pfalz regelt die sogenannte Fragestunde im Gemeinderat
Hier die Kernaussage: Der Gemeinderat kann in öffentlichen Sitzungen Einwohnern sowie bestimmten Personenvereinigungen die Möglichkeit geben, Fragen zur örtlichen Verwaltung zu stellen sowie Anregungen und Vorschläge zu unterbreiten.
Die genauen Abläufe und Bedingungen legt die jeweilige Geschäftsordnung des Gemeinderats fest.
Das bedeutet: Bürgerinnen und Bürger können sich aktiv in die Kommunalpolitik einbringen – allerdings ist es keine Pflichtveranstaltung, sondern liegt im Ermessen des Gemeinderats. 

Die Bürger können sich auch ohne eine Fragestunde nach § 16a GemO schriftlich in kommunale Angelegenheiten einbringen.
Hier sind die gängigen Wege:

Schriftliche Eingaben an den Gemeinderat oder Bürgermeister
Du kannst jederzeit Briefe oder E-Mails mit Anregungen, Beschwerden oder Vorschlägen an die Verwaltung oder den Gemeinderat richten. Diese müssen zwar nicht behandelt werden, werden aber in der Regel zur Kenntnis genommen und ggf. beantwortet.

Einwohnerantrag (§ 17 GemO RLP)
Wenn du ein konkretes Anliegen hast, kannst du gemeinsam mit anderen Einwohnern einen Einwohnerantrag stellen. Damit kann der Gemeinderat gezwungen werden, sich mit einem bestimmten Thema zu befassen – vorausgesetzt, eine bestimmte Zahl an Unterstützungsunterschriften wird erreicht.

Bürgerbegehren und Bürgerentscheid (§ 17a GemO RLP)
Für besonders weitreichende Anliegen kannst du ein Bürgerbegehren initiieren, das – bei Erfolg – zu einem Bürgerentscheid führt. Das ist quasi ein kommunales Referendum.

Petitionen an den Landtag oder die Kommunalaufsicht
Wenn du dich über Missstände beschweren willst, kannst du dich auch an übergeordnete Stellen wenden.

Diese Möglichkeiten bestehen unabhängig von einer Fragestunde in der Ratssitzung. 

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Die Lage

Rheinland-Pfalz setzt zunehmend auf **On-Demand-Verkehre**, Rufbusse und Nachtfahrdienste, um auch in ländlichen Regionen flexible Mobilität zu ermöglichen. Lokal und regional kann jedoch relativ hohe Medienkompetenz verlangt werden, um an die für die Beförderung erforderlichen Informationen zu kommen. Vor allem sind die Lösungen nicht immer leicht verständlich und teilweise auch irreführend. Daher vorab die Ruftaxi-Lösungen, die vor Ort noch einmal erfragt werden müssen. Außerdem auch ein Überblick über die wichtigsten Angebote in den einzelnen Regionen:

Die Ruftaxi-Tarife in Rheinland-Pfalz sind nicht landesweit einheitlich geregelt, sondern variieren je nach Landkreis, Gemeinde und Verkehrsverbund. Hier sind die wichtigsten Punkte im Überblick:

1. Grundprinzipien
- Ruftaxis im ÖPNV-Verbund (z. B. VRN, VRM, RNN, VRT) orientieren sich im besten Fall am normalen Bustarif.
- Inhaber von Zeitkarten wie dem Deutschlandticket, MAXX-Ticket oder Jobticket fahren in vielen Regionen kostenlos mit.
- Ohne Zeitkarte gilt ein örtlich festgelegter Ruftaxi-Tarif, der sich nach Strecke oder Zonen richtet.

Wichtig zu wissen
- Auch wenn der Ruftaxi-Verkehr Teil des ÖPNV ist, gelten eigene Tarife und Mitnahmeregeln.
- Nicht alle VRN-Fahrscheine gelten automatisch im Ruftaxi – bitte vorher prüfen.

2. Beispielhafte Tarife (Stand 2025)
| Ort / Region              | Grundpreis   | Kilometerpreis   | Wartezeit / h | Besonderheiten | 
| Landau / Südpfalz | ca. 3,00 €       | 2,20–2,50 €/km | ca. 30 €    | Zuschläge möglich 
| Kaiserslautern         | 3,50 €              | 2,10–2,30 €/km | 35 €            | Gültig seit 09/2022   
| Trier                              | 3,70–4,00 € | 2,40–2,80 €/km | 38 €           | Nacht- und Rolli-Tarife | 
| Speyer                         |  4,00 €             | 2,40–2,60 €/km | 28 €             | Zuschläge möglich | 

Großraumzuschlag: ca. 5,00 € bis 10,00 €
Gepäckzuschläge: teils 1,50 € bis 2,50 €, je nach Ort

3. Buchung & Bezahlung
- Buchung: Per App (z. B. myVRN, RNN D-Ticket), telefonisch oder online je nach Region.
- Bezahlung: Bar beim Fahrer oder über App, je nach Anbieter.
- Kindersitze: Müssen oft selbst mitgebracht werden.


Die Regionen

1. Rhein-Nahe-Region (RNN – Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund)

- Rufbusse & Anruf-Linien-Fahrten (ALF): Ergänzen den Linienverkehr in dünn besiedelten Gebieten.  
- Buchung: Telefonisch oder über die RNN-App (Vorsicht, lesen Sie die Zusatzinformation über die RNN-App; Oberfläche bietet keine Buchung)
- Gebiete: Landkreise Mainz-Bingen, Bad Kreuznach, Birkenfeld, Alzey-Worms.  
- Mehr Infos beim RNN: (https://www.rnn.info/)

RNN-Servicetelefon (für Buchungen & Auskünfte)

Telefonnummer: 06132 / 78 96 22
Erreichbarkeit:
Montag bis Donnerstag: 9:00–18:00 Uhr
Freitag: 9:00–16:00 Uhr

RNN-App für Buchung & Tickets (Vorsicht, lesen Sie die Zusatzinformation über die RNN- App; Oberfläche bietet keine Buchung)

Die App heißt „RNN D-Ticket App“ und ist verfügbar für: iOS im App Store
Android (über Google Play, einfach nach „RNN D-Ticket“ suchen)
Oder direkt über das RNN-Portal: app.rnn.info

Mit der App können Sie
  • das Deutschlandticket 
  • Zeitkarten
  • Semestertickets verwalten 



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ZUSATZINFORMATION ZUR RNN-APP

Kann ein Ticket oder Nachtbus tatsächlich über die RNN-App gebucht werden?

Nein, die RNN-App selbst bietet derzeit keine direkte Buchungsfunktion für Nachtbusse. Sie ist dem Deutschlandticket und Semestertickets vorbehalten.

  • Für reguläre RNN-Fahrkarten (Einzelfahrten, Tageskarten etc.) müssen Sie die DB Navigator App nutzen. Dort lassen sich Tickets für Busse, Bahnen und Straßenbahnen im RNN-Gebiet bequem kaufen. 
  • Alternativ können Sie auch die FAIRTIQ-App nutzen, um Fahrten im RNN-Gebiet zu bezahlen – inklusive Nachtbus, sofern verfügbar.
  • Für das neue kosten-, aber nicht ticketlose Nachtbus-Angebot „meinKARL“ in Ingelheim (als neues Beispiel für flexible Nachtmobilität im RNN-Gebiet) erfolgt die Buchung über die separate App „myMobi“ oder über die Website ingelheim.de/meinkarl oder telefonisch unter 06132-7160921 (Montag bis Freitag zwischen 7:30 und 16:00 Uhr. Die Fahrt muss mindestens eine Stunde im Voraus gebucht werden. Fahrzeiten: Montag-Donnerstag 21 bis 23 Uhr, Freitag/Samstag 21 Uhr bis 2 Uhr geplant. Das kostenlose Ticket ist  bei FAIRTIQ zu besorgen und vorzuzeigen. Zeitkarten bleiben gültig.

    (Vorsicht, es kann zu langanhaltenden Ausfällen des Buchungssystems kommen. Persönliche Konten können nicht mehr verwendet werden, die App funktioniert nur selten.)
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2. Region Trier (VRT – Verkehrsverbund Region Trier)  
- Nachtbusse: Fahren am Wochenende zwischen Trier und Umlandgemeinden.  
- Rufbusse: In ländlichen Gebieten wie dem Hochwald oder der Eifel.  
- Buchung: Telefonisch oder über die VRT-Website.  
- Fahrpläne und Infos: http://www.vrt-info.de/bussteigplaene.php

Adresse: VRT GmbH, Willy-Brandt-Platz 1, 54290 Trier

Telefon für Fahrplanauskünfte & Buchungen0651 / 999 88 88
(Montag–Freitag: 7:00–19:00 Uhr, Samstag: 8:00–14:00 Uhr)
E-Mail:
info@vrt-info.de
Website:
www.vrt-info.de

Dort finden Sie auch die Fahrpläne, Buchungsnummern für einzelne Linien und Infos zu digitalen Buchungsmöglichkeiten. 


3. Rhein-Mosel-Region (VRM – Verkehrsverbund Rhein-Mosel) 
- Rufbusse: In vielen Verbandsgemeinden wie Cochem, Mayen-Koblenz oder Westerwald.  
- On-Demand-Angebote: Pilotprojekte mit digitalen Buchungsplattformen.  
- Nachtverkehr: In Koblenz und Umgebung am Wochenende.
Adresse: Schloßstraße 18, 56068 Koblenz
Telefon: 0800 5986986 (kostenfrei)
Website: www.vrminfo.de
Hinweis: Rufbusse heißen hier oft Anruf-Linien-Fahrten (ALF) oder AST (Anrufsammeltaxi). Telefonnummern für Buchungen findest du in den jeweiligen Fahrplänen.



4. Südpfalz (VRN – Verkehrsverbund Rhein-Neckar)* 
- Rufbusse: In Landau, Germersheim, Südliche Weinstraße.  
- On-Demand-Projekte: In Kooperation mit ioki (DB-Tochter) in der Erprobung.  
- Nachtverkehr: In Städten wie Ludwigshafen und Speyer.
Zentrale Website: www.vrn.de
Buchung:
Hier sind die wichtigsten Informationen zu Ruftaxi- und On-Demand-Angeboten in den Städten Landau, Germersheim und Speyer, die alle zum Gebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) gehören:

Landau in der Pfalz
Buchung telefonisch:
Je nach Linie, z. B. für Ruftaxi 5901 (Landau – Godramstein – Arzheim): 06341 / 13-0 (Stadtverwaltung) oder direkt beim Taxiunternehmen (steht im Fahrplan)
AppmyVRN – verfügbar im App Store und bei Google Play
Website:  www.vrn.de/mobilitaet/bedarfsverkehre/ruftaxi

Germersheim
Buchung telefonisch:
Für Linien wie Ruftaxi 5991 (Germersheim – Lingenfeld – Westheim): z. B. 07274 / 53 33 (Taxiunternehmen) – genaue Nummern im Fahrplanheft Germersheim
App: Ebenfalls myVRN – dort können Sie Start/Ziel eingeben und direkt buchen.
Hinweis: In Germersheim gibt es auch Pilotprojekte mit ioki, einer On-Demand-App der Deutschen Bahn.

Speyer
Buchung telefonisch:
Für Ruftaxi-Linien wie 5071 (Speyer – Dudenhofen – Hanhofen): z. B. 06232 / 100 100 (Taxiunternehmen oder Stadtverkehr Speyer)
AppmyVRN –  – verfügbar im App Store und bei Google Play, auch hier nutzbar für Buchung und Fahrplanauskunft.
Websitewww.speyer.de → Mobilität & Verkehr → Öffentlicher Nahverkehr

Im Landkreis Kusel kosten die Ruftaxis nur den Bustarif.

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📲 Buchung leicht gemacht – so geht’s mit dem VRN

1. App „myVRN“ nutzen

  • Laden Sie die App myVRN aus dem App Store oder Google Play herunter
  • Wählen Sie „Ruftaxi buchen“
  • Geben Sie Start, Ziel, Datum und Uhrzeit ein
  • Bestätigen Sie die Buchung – fertig!

2. Alternativ telefonisch buchen

  • Telefonnummer finden Sie auf der VRN-Ruftaxi-Seite
  • Mindestens 1 Stunde vor Abfahrt anrufen (für Früh- und Wochenendfahrten bis 18 Uhr am Vortag)

3. Ticket & Bezahlung

  • Deutschlandticket oder andere VRN-Zeitkarten gelten auch im Ruftaxi
  • Ohne Zeitkarte: Fahrpreis entspricht dem normalen Bustarif
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5. Westerwald & Mittelrhein**  
- Rufbusse: In Regionen wie Montabaur, Hachenburg, Loreley.  
- Besonderheit: Viele Gemeinden bieten Rufbusse als Zubringer zu Bahnhöfen.  
- Buchung: Meist telefonisch, zunehmend auch digital.
Zuständig: VRM (siehe oben)
Gebiete: Montabaur, Hachenburg, Rennerod, Loreley u. a.
Buchung: Über lokale Taxiunternehmen oder zentrale VRM-Rufnummer (0800 5986986)
Fahrpläne & Nummern: In den Linienfahrplänen auf vrminfo.de oder bei den Verbandsgemeinden

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**Technologie & Buchung**  
- Viele Dienste setzen auf **digitale Plattformen** wie ioki oder eigene Apps.  
- Virtuelle Haltestellen: Oft dichter als klassische Bushaltestellen.  
- Fahrtenbündelung: Mehrere Fahrgäste mit ähnlicher Route werden kombiniert.

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