Posts mit dem Label Weiterführende Literatur zum Thema Islamismus und Dschihadismus werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Weiterführende Literatur zum Thema Islamismus und Dschihadismus werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 24. Februar 2025

Weiterführende Literatur zum Thema Islamismus und Dschihadismus


Jennifer Schellhöh, Jo Reichertz, Volker M. Heins, Armin Flender: Großerzählungen des ExtremenNeue Rechte, Populismus, Islamismus, War on Terror

  • Der Beitrag von Susanne Schröter im Band "Großerzählungen des Extremen" mit dem Titel "Religiöse Rechtfertigungen des Dschihadismus" hilft beim Verständnis des Dschihadismus:

Schröter erklärt, dass alle Salafisten glauben, dass die Salaf, also die ersten drei Generationen von Muslimen, besonders gute Muslime waren. Sie sehen die späteren Entwicklungen im Islam als Abweichungen vom ursprünglichen Glauben.
Der Dschihadismus wird als eine Form der religiösen Rechtfertigung betrachtet, die auf einer spezifischen Interpretation des Islams basiert. Diese Interpretation wird oft genutzt, um Gewalt und Extremismus zu legitimieren.
Schröter diskutiert auch, wie kulturelle und soziale Umstände zur Anziehungskraft radikaler Weltanschauungen beitragen. Sie beleuchtet, dass der Extremismus nicht nur religiöse, sondern auch soziale und politische Dimensionen hat.
Der Beitrag analysiert die Rhetorik und Symbolik, die von dschihadistischen Gruppen verwendet wird, um ihre Botschaften zu verbreiten und Anhänger zu gewinnen.
Schließlich wird auch darauf eingegangen, wie Gesellschaften auf den Dschihadismus reagieren und welche Herausforderungen dies für die Integration und den sozialen Zusammenhalt mit sich bringt.


  • Jo Reichertz Beitrag "Die Erzählung des Islamismus" im Sammelband "Großerzählungen des Extremen" behandelt verschiedene Aspekte des Islamismus und dessen gesellschaftliche Wahrnehmung und stellt typische Denkfiguren, Symboliken und Handlungsweisen vor.
Eine häufige Denkfigur im Islamismus ist die Vorstellung von Gut und Böse, wobei die eigene Gruppe als die "Guten" und alle anderen als "Bösen" betrachtet wird. Dies fördert eine klare Trennung und rechtfertigt oft Gewalt. Viele Islamisten sehen sich als Opfer einer feindlichen Welt, was ihre Radikalisierung und den Einsatz von Gewalt legitimiert. Diese Denkweise kann auch dazu führen, dass sie sich als Kämpfer für eine gerechte Sache betrachten. Der Glaube, dass die Rückkehr zu den ursprünglichen Lehren des Islams (z.B. der Salaf) die Lösung für moderne Probleme ist. Diese Denkfigur wird oft verwendet, um Reformen oder westliche Einflüsse abzulehnen.
Die Verwendung von schwarzen Flaggen, oft mit religiösen Symbolen oder Schriftzügen, ist ein starkes Erkennungszeichen für viele islamistische Gruppen. Diese Flaggen symbolisieren den Kampf für den Islam und die Ablehnung westlicher Werte. In der Rhetorik wird oft das Bild des Kampfes zwischen dem Islam (repräsentiert durch den Halbmond) und dem Christentum (repräsentiert durch das Kreuz) verwendet, um eine kulturelle und religiöse Feindschaft zu schüren. Die Symbolik des Martyriums ist zentral im Islamismus. Der Tod im Kampf für den Glauben wird als der höchste Akt der Hingabe angesehen und wird oft glorifiziert.
Islamistische Gruppen nutzen soziale Medien und persönliche Netzwerke, um neue Mitglieder zu rekrutieren. Sie bieten oft eine Gemeinschaft und ein Gefühl der Zugehörigkeit. Viele Gruppen betreiben eigene Schulen oder Bildungseinrichtungen, um ihre Ideologie zu verbreiten und junge Menschen zu beeinflussen. Diese Bildung ist oft stark ideologisiert und zielt darauf ab, die eigene Sichtweise zu festigen. Extremistische Handlungsweisen, die von Gewalt und Terrorismus geprägt sind, werden als legitime Mittel angesehen, um politische Ziele zu erreichen. Dies kann von Anschlägen bis hin zu militärischen Operationen reichen.

Reichertz geht auch auf Verschränkung von Bildungsarbeit und Sicherheit ein, zeigt gesellschaftliche Reaktionen und bietet Narrative gegen den Islamismus an.