Montag, 4. November 2024

EVA (European Volunteer Army): Durch wen, wie und wo kann ein solches Freiwilligenprojekt durchgeführt werden?

Die Europäische Freiwilligenarmee könnte von verschiedenen Einrichtungen unterstützt werden, um ihre Aktivitäten effektiv zu koordinieren. Zu beachten ist eventuell eine größere Distanz zu europäischen Einrichtungen, um die Eigenständigkeit zu betonen.

  1. Europäische Kommission: Als federführende Institution könnte die Europäische Kommission die Rekrutierung, Ausbildung und Versorgung der Freiwilligen koordinieren.

  2. Europäisches Solidaritätskorps: Dieses Programm bietet bereits eine Plattform für Freiwilligentätigkeiten und könnte erweitert werden, um militärische Freiwillige zu rekrutieren und auszubilden.

  3. Nationale Verteidigungsministerien: Diese könnten bei der Ausbildung und Versorgung der Freiwilligen mit militärischen Fähigkeiten und Ressourcen unterstützen.

  4. Internationale Organisationen: Organisationen wie die Vereinten Nationen oder das Rote Kreuz könnten bei der humanitären Hilfe und der Überwachung der Aktionen der Freiwilligen mitwirken.

  5. Zivilgesellschaftliche Organisationen: Diese könnten bei der Unterstützung und Betreuung der Freiwilligen vor Ort helfen und sicherstellen, dass die Aktionen den Bedürfnissen der Gemeinschaften entsprechen.

Um die Ressourcen optimal zu nutzen und die Freiwilligen effektiv einzusetzen kann die Lokalisierung der Europäischen Freiwilligenarmee in mehreren Phasen erfolgen.
  • Eine Anfangsphase könnte die Einrichtung von regionalen Ausbildungszentren in verschiedenen Mitgliedsstaaten umfassen. Diese Zentren könnten strategisch in Gebieten mit bereits bestehender Infrastruktur wie Kasernen oder Universitäten angesiedelt werden, um Kosten zu minimieren.

  • Weitere Lokalisierungen könnten sich auf Einsatzzonen konzentrieren, in denen die Freiwilligen benötigt werden. Dies könnte sowohl innerhalb der EU zur Unterstützung bei Naturkatastrophen oder humanitären Krisen als auch in internationalen Einsatzgebieten zur Unterstützung von Friedensmissionen und humanitärer Hilfe erfolgen. Zum Beispiel in der Ukraine, um die russische Mordwalze zu stoppen. Dort müssten die Freiwilligen auf die besondere Lage der Bedrohung und ihre Abwehr durch eigene und ukrainische Ausbilder trainiert werden.

  • Überwachung und Koordination würden durch zentralisierte Kommandostellen erfolgen, die digital vernetzt sind, um eine schnelle und effiziente Kommunikation und Entscheidungsfindung zu gewährleisten.

Folgende Quellen können Ihnen einen guten Überblick über die verschiedenen Aspekte und Herausforderungen der Lokalisierung und Umsetzung einer Freiwilligenarmee geben:

Wege zur Freiwilligenarmee - Ein Artikel von Björn H. Seibert und Cindy Williams, der die Erfahrungen befreundeter Armeen und die Herausforderungen bei der Umstellung auf eine Freiwilligenarmee untersucht. Link zum Artikel
Aussetzung der Wehrpflicht. Erfahrungen und Lehren westlicher Partnerstaaten - Ein Artikel des Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), der die Erfahrungen und Lehren westlicher Partnerstaaten bei der Aussetzung der Wehrpflicht und der Umstellung auf eine Freiwilligenarmee beleuchtet. Link zum Artikel
Verteidigungspolitische Richtlinien (VPR) - Diese Richtlinien des Bundesministeriums der Verteidigung bieten einen umfassenden Rahmen für die Neuausrichtung der Bundeswehr und können wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Lösungsansätze bieten.
Link zur Studie   

Bisher zeigt sich als Ergebnis, dass eine unabhängige Freiwilligenarmee unter bestimmten Bedingungen ein wertvolles Instrument sein könnte, um auf nationale und internationale Krisen effektiver zu reagieren. 
https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-35317-9?form=MG0AV3

Erfahrungen anderer Länder
Studien haben gezeigt, dass Länder wie die USA und Großbritannien bereits Erfahrungen mit Freiwilligenarmeen gemacht haben. Diese Erfahrungen haben gezeigt, dass Freiwillige in bestimmten Situationen wertvolle Unterstützung bieten können, insbesondere in humanitären Krisen und Friedensmissionen.

Motivation und Engagement
Untersuchungen haben ergeben, dass Freiwillige oft aus starken moralischen und patriotischen Gründen motiviert sind. Dies kann zu einer hohen Einsatzbereitschaft und Engagement führen.

Weitere Herausforderungen
Jeder Einsatz bringt die Notwendigkeit einer effektiven Ausbildung und Frage nach Integration der Freiwilligen in bestehende militärische Strukturen mit sich. Dazu müssen rechtliche und organisatorische Fragen geklärt werden.

Potenzial für Synergie
Freiwilligenarmeen könnten Synergieeffekte mit regulären Streitkräften erzielen, indem sie zusätzliche Ressourcen und Flexibilität bieten, insbesondere in Krisenzeiten.




Wer bezahlt die Freiwilligen?
Im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps (ESK) werden die freiwilligen Soldaten nicht direkt bezahlt (1). Stattdessen werden sämtliche Kosten, wie Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung, übernommen (2). Das bedeutet, dass die Freiwilligen während ihres Einsatzes kein Gehalt erhalten, aber alle notwendigen Ausgaben werden gedeckt (2). Ist das gerechtfertigt? Wohl kaum. Diese Selbstlosigkeit können sich viele Freiwillige nicht wirklich leisten. Gerade in Kriegseinsätzen ist eine solche Option fragwürdig. Die Anreize fehlen.
In der ukrainischen Fremdenlegion werden 500 Dollar im Monat bezahlt. Auch das kann kein Anreiz für rege Teilnahme sein. Es müsste also für EVA-Kämpfer eine ansprechende Grundvergütung geleistet werden, die um den Zusatzsold am Einsatzort erhöht wird. 



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